Aktuelle philosophische Perspektiven auf Migration

Deadline: 01.04.2024

In zwei Panels auf der Tagung für Praktische Philosophie in Passau sollen aktuelle philosophische Perspektiven auf Migration gesammelt und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Neben ethischen Fragen zu Flucht, Vertreibung und Migration haben sich in den vergangenen Jahren einige philosophische Zugänge entwickelt, die demokratietheoretische, gesellschaftstheoretische, historische, rassismuskritische sowie phänomenologische und existenzphilosophische Ansätze umfassen. Sowohl inhaltlich als auch methodisch sind im Panel vielfältige Zugänge möglich und willkommen. Insgesamt soll es darum gehen, einen Überblick über den gegenwärtigen Horizont philosophischer Fragen zu „Migration“ zu bekommen und Zusammenhänge zwischen bisher noch weniger vernetzten Bereichen herzustellen. Darüber hinaus soll thematisiert werden, was eine Philosophie der Migration dem philosophischen Fachbereich historisch und systematisch beitragen kann. Gleichzeitig wird gefragt, welchen Beitrag zur interdisziplinären Migrationsforschung die Philosophie möglicherweise zu leisten im Stande ist (und welchen gegebenenfalls nicht). Folgende Themenfelder können adressiert werden:

1.       Migrationsethik und Demokratie(theorie). Hierzu zählen beispielsweise moralische und ethische Überlegungen zur Aufnahme von Schutzsuchenden, Fragen zur politischen Repräsentation Migrierter und Geflüchteter, Überlegungen zur demokratischen Teilhabe von Mitbürger:innen ohne Staatsbürgerschaft(srechte), Theorien zur postmigrantischen Demokratie, Überlegungen zu Migration und radikaler Demokratietheorie, Gedanken zu politischen Rechten von Migrierenden und/oder Staatenlosen, Begründungen von Freizügigkeits- und/oder Bleiberechten sowie Forschung zu Grenzen und Grenzregimen.

2.       Migrationsgesellschaft und Rassismus. In diesem Themenfeld wird Rassismus als philosophisches Problem angegangen und Theorien der Migrationsgesellschaft stehen im Mittelpunkt. Was bedeutet das Konzept der postmigrantischen Gesellschaft? Wie können Rassismus und rassistische Diskriminierung in diesen Gesellschaften philosophisch gefasst und/oder dechiffriert werden? Welche philosophische Bedeutung hat das Problem des methodologischen Nationalismus für eine Gesellschaftstheorie und für die Kritische Theorie?

3.       Interkulturalität, Migration und (individuelle) Existenz. Für das migrierende Individuum ist die Migration eine fundamental existenzielle Erfahrung, die die eigene Selbstwahrnehmung nachhaltig beeinflusst und ändert. Wie lassen sich interkulturelle Begegnungen philosophisch beschreiben? Welche Rolle spielt das Verstehen? Welche biographischen Narrative finden migrierte Individuen für ihre (Migrations)geschichte und welche Rolle spielt die Reflexion auf die eigene, endliche Lebenszeit?

4.       Migration im globalen philosophischen Kontext. In diesem Themenfeld soll insbesondere auf die Zusammenhänge zwischen postkolonialen Einsichten und einer reflektierten Migrationsphilosophie fokussiert werden. Wie wirkt sich der philosophische Eurozentrismus auf die Beschreibung von Migrationsprozessen aus? Welche Migrationserfahrungen lassen sich möglicherweise in kritischem Bezug auf eurozentrisches Denken fruchtbar machen?

Auch Beiträge, die sich keinem der vier Felder direkt zuordnen lassen, sind herzlich willkommen. Abstracts (max. 500 Wörter) können bis 01.04.2024 eingereicht werden an

pp.passau.migration@posteo.de.

Der vollständige Call findet sich im Downloadbereich sowie unter https://www.tagung-praktische-philosophie.org/call-for-papers-panels.html

Informationen

Beginn
19.09.2024

Ende
20.09.2024

Ort
Universität Passau

Veranstalter
Universität Passau

E-Mail Veranstalter
pp.passau.migration@posteo.de

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