Beratung bei Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext
1) Hinweise auf Beratungsstrukturen für Betroffene antisemitischer Gewalt und bei antisemitischen Vorfällen
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7.10.2023 und dem darauffolgenden Krieg in Gaza nehmen antisemitische Angriffe auf Jüdinnen:Juden weltweit zu. Das erzeugt bei vielen in Deutschland lebenden Jüdinnen:Juden ein Unsicherheitsgefühl, das durch einen Mangel an Empathie in den Wochen nach dem Massaker verstärkt worden ist. Viele jüdische Studierende und jüdische Kolleg:innen berichten, dass sie sich antisemitischen Angriffen ausgesetzt fühlen und dass sie das Klima an einigen Hochschulen als bedrohlich wahrnehmen.
Für 2023 verzeichnet der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus mehr als doppelt so viele antisemitische Vorfälle in Bildungs- und Kultureinrichtungen (u.a. Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Museen, Theater) wie noch in 2022 (vgl. RIAS e.V.: Jahresbericht Antisemitische Vorfälle in Deutschland 2023. Berlin 2024). Auch die Beratungsstelle OFEK beobachtet einen massiven Anstieg der Beratungsanfragen seit dem 7. Oktober mit zahlreichen Anfragen spezifisch aus dem Hochschulkontext (vgl. OFEK e.V. – Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung, Update zur Beratungsstatistik von OFEK e.V. im 1. Halbjahr nach dem 7. Oktober 2023, 6.4.2024).
Wir weisen vor diesem Hintergrund im Folgenden auf Beratungsangebote hin, die sich einerseits an jüdische Studierende und Kolleg:innen richten und andererseits auch nicht-jüdische Studierende und Kolleg:innen bei antisemitischen Vorfällen (etwa in Seminaren) unterstützen können.
OFEK Beratung: Beratung bei antisemitischen Vorfällen und Übergriffen; Psychosoziale Unterstützung und Krisenintervention; Fachberatung für Schulen, Hochschulen und andere Institutionen; Hotline: 08006445268; Mail: kontakt@ofek-beratung.de
Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. (RIAS): Meldestelle zur Dokumentation antisemitischer Vorfälle.
Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) ist das Begabtenförderungswerk der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. Stipendiat:innen können sich jederzeit an die Geschäftsstelle oder ihre Vertrauensdozent:innen wenden.
Über das neu gegründete Netzwerk Jüdische Hochschullehrende können Kontaktpersonen an den jeweiligen Hochschulorten erfragt werden.