Bürgerliche Kälte - Affekt und koloniale Subjektivität (Buchpremiere)

Beginn:13.04.2023, 20:00 UhrEnde:13.04.2023, 22:00 Uhr

Das Selbst repräsentiert rationale Allgemeinheit wider die Unausweichlichkeit des Schicksals.
Theodor W. Adorno / Max Horkheimer

New Black Music is this: Find the self, then kill it.
Amiri Baraka

Die Buchpremiere mit Gästen versammelt ein Konzert, eine Diskussion und eine szenische Lesung. Jacob Bussmann spielt Ausschnitte aus seiner Vertonung der Odyssee, Henrike Kohpeiß stellt sich den Fragen und Kommentaren von Freund:innen und Kolleg:innen, und Martin Wuttke und Kathrin Angerer lesen Kurioses und Kontroverses aus der Geschichte der kritischen Theorie der Frankfurter Schule.

KARTEN

„Bürgerliche Kälte“ bezeichnet eine Gefühlslage der Gegenwart, mit der sich Bürger:innen vor der Gewalt schützen, die sie selbst verursachen. Den Kolonialismus und die Philosophie der Aufklärung im Blick, legt Henrike Kohpeiß dar, wie sich rassistische Gefühlsstrukturen ausbilden. Dafür treten die klassischen, kritischen Texte von Adorno und Horkheimer in einen Dialog mit dem Feld der Black Studies und Denker:innen wie Saidiya Hartman, Fred Moten und Denise Ferreira da Silva. Diese beiden intellektuellen Traditionen verbindet die radikale Kritik an der kapitalistischen und kolonialen Einrichtung der Welt. Die Gewaltgeschichte des europäischen Kolonialismus wird so als Affekttheorie bürgerlicher Subjektivität gelesen, ihr wird jeder Anschein von Unschuld genommen.

Musik: Jacob Bussmann

Diskussion: Sambojang Ceesay, Henrike Kohpeiß, Daniel Loick, Nelly Y. Pinkrah, Lotte Warnsholdt

Lesung: Kathrin Angerer, Martin Wuttke

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Ort

Volksbühne Berlin

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