Between Life and Experience: Political Phenomenology and Italian Theory in Dialogue

Beginn:23.05.2025Ende:24.05.2025

In einer Zeit globaler Krisen – sozial, politisch und ökologisch – ist die Philosophie aufgefordert, ihre Rolle als Orientierungswissenschaft neu zu entdecken. Sie wird immer dringender dazu aufgerufen, Antworten auf zentrale Fragen der politischen und gesellschaftlichen Gestaltung zu bieten und zugleich Perspektiven für die existenzielle Situation des Individuums zu eröffnen. Insbesondere soziale und politische Themen gewinnen im philosophischen Diskurs national wie international an Bedeutung. Die Fähigkeit der Philosophie, diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hängt entscheidend von ihrer Bereitschaft ab, sich auf ihr historisches Erbe zu stützen und diese mit innovativen Ansätzen in den gegenwärtigen Debatten zu verknüpfen. 

Die Tagung Between Life and Experience: Political Phenomenology and Italian Theory in Dialogue stellt einen Versuch in diese Richtung dar. Sie bringt zwei Denktraditionen aus unterschiedlichen philosophischen und kulturellen Kontexten – die Phänomenologie und die Italian Theory – erstmals systematisch in einen Dialog. Die Phänomenologie, die ihren Ursprung in Deutschland hat, zeichnet sich durch eine über hundertjährige Entwicklungsgeschichte und ihre Fähigkeit zur Internationalisierung und Hybridisierung aus. Die Italian Theory hingegen ist im kulturellen und politischen Milieu Italiens der Nachkriegszeit verwurzelt und hat durch ihre spezifische Auseinandersetzung mit Macht, Gemeinschaft und Subjektivität international an Bedeutung gewonnen.

Ziel der Tagung ist es, die Potenziale dieser beiden Traditionen zusammenzuführen und ihre wechselseitige Bereicherung auszuloten. Dabei wird untersucht, wie die konzeptuelle Strenge und methodologische Präzision der Phänomenologie durch die kritischen und kreativen Impulse der Italian Theory erweitert werden können und wie zugleich die Italian Theory von der methodischen Tiefe und den analytischen Stärken der Phänomenologie profitieren könnte. Im Zentrum stehen nicht nur historische Verbindungen zwischen diesen Strömungen, sondern vor allem ihr Potenzial, zur Bewältigung der drängenden politischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit beizutragen.

Ort

Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13–15 50672 Köln

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