"Fatalismus wäre Todsünde" (Hans Jonas) - Zukunftsverantwortung heute. Gründungstagung der Internationalen Hans Jonas Gesellschaft

Deadline: 31.05.2025

„Fatalismus wäre Todsünde“ (Hans Jonas)

 Zukunftsverantwortung heute

Einführung und Call for Papers

Internationale Tagung in Siegen (Deutschland), Rom (Italien), Curitiba (Brasilien) et al.

 6.-8.11. 2025

Die genannte Tagung wird anlässlich der Gründung der Internationalen Hans Jonas Gesellschaft durchgeführt. Sie findet digital vernetzt an mehreren Orten der Welt zugleich statt. Für alle Interessierten an anderen Orten ist eine digitale Teilnahme möglich. Die Tagung wird findet vom 6.-8. November 2025 statt.

Die Internationale Hans Jonas Gesellschaft hat sich zum Ziel gesteckt, die an vielen Orten geleistete Forschung zu vernetzen, die sich auf Hans Jonas und seine Anliegen richtet. Dabei geht es nicht nur um die Erforschung seines Werks, sondern auch und vor allem um die Frage, wie die Verantwortung für die Zukunft, die Jonas energisch eingefordert hat, heute erkannt und übernommen werden kann. Dazu werden renommierte Forscher verschiedener Disziplinen die Hauptvorträge halten.

Darüber hinaus sollen in verschiedenen Workshops Thema passende Projekte vorgestellt und präsentiert werden. Dazu sind nicht ausschließlich, aber besonders jüngere Forscher eingeladen. In einem 20-minütigen Vortrag können Sie Ihre Thesen vorstellen und anschließend in den workshops diskutieren.

Zur genaueren inhaltlichen Ausrichtung der Tagung:

Die Tagung möchte vor der Folie eines neuen Verantwortungsverständnisses, das zwar an Hans Jonas anknüpft, seine Ethik aber weiterdenkt, fragen, in welchen Kontexten „Zukunftsverantwortung“ gegenwärtig eine Rolle spielt. Hierbei sollen sowohl politische als auch wissenschaftliche, gesellschaftliche, pädagogische und politische Aspekte in den Fokus rücken: Klimawandel, „Demokratiedämmerung“ (Veith Selk), Bildungskatastrophe und das Zeitalter der Digitalität mit dem unaufhörlichen Fortschreiten generativer KI sind Aspekte, die in diesem Kontext eine Rolle spielen könnten. Aber auch die veränderten Bedingungen politischen Handelns in globaler Perspektive, die durch die Drift zwischen den USA und Europa gerade zu spüren sind, spielen in diesen Zusammenhang hinein.

Unter dem Begriff „Zukunftsverantwortung“ verstand der Philosoph Hans Jonas eine Form des Handelns, die Menschen dazu bringen sollte, Verantwortung für zukünftige Generationen zu übernehmen. Risiken und Nebenwirkungen kollektiven Handelns standen hierbei für Jonas im Fokus. Wer, wie, in welchem Kontext und unter Vorgabe welcher Zeiträume über das Für und Wider weitreichender Handlungsentscheidungen befindet, kann Jonas jedoch nicht befriedigend beantworten. Hierzu ist ein Verantwortungsverständnis vonnöten, dass die Diskursivität von Entscheidungen, und damit die Notwendigkeit der Argumentation, der Rechtfertigung und Begründbarkeit betont. Dies wiederum hätte für den Begriff der Verantwortung eine fundamentale Bedeutungsverschiebung. Statt den Begriff auf den Gegenstand von Verantwortung wie etwa die Natur und das Leben zu fixieren hieße dies vielmehr, den dialogischen Kontext zu berücksichtigen, in dem wir uns stets vor und mit Anderen zu verantworten haben. Und schließlich: Wie kann und wie muss Zukunftsverantwortung heute ausbuchstabiert werden, wenn sie einerseits Antworten auf die oben genannten, drängenden Fragen menschlicher Ko-Existenz geben soll, andererseits die begründungstheoretischen Probleme, die Hans Jonas´ Ethik mit sich bringt, vermeiden will?

Der Call for papers ist offen für Beiträge, die an diese Fragen anknüpfen und sie ggf. weiterdenken. Doch auch Forschungen, die sich direkt auf das Werk von Jonas beziehen, sind willkommen. Er richtet sich nicht nur, aber vor allem an die jüngere Generation von Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen, die nach Antworten auf die oben genannten Fragen suchen. Ergänzt werden diese Beiträge durch Key Note speaker aus unterschiedlichen Disziplinen und Ländern.

Organisatorische Hinweise:

-        Der Vortrag sollte in englischer oder deutscher Sprache gehalten werden.

-        Wenn Sie einen Beitrag zu der Tagung leisten, sollten Sie nach Möglichkeit an einem der Tagungsorte präsent sein. Wenn das mit zu großem Aufwand verbunden ist, können Sie selbstverständlich auch digital teilnehmen.

-        Die Veranstalter bemühen sich um eine finanzielle Förderung, damit Ihnen die Fahrt- und Unterkunftskosten erstattet werden können.

-        Anfang Juli 2025 werden wir Ihnen mitteilen, ob Ihre Bewerbung um einen Vortrag erfolgreich war.

-        Schicken Sie Ihre Bewerbung bitte an michael.bongardt@uni-siegen.de

-        Die Frist für die Einreichung einer kurzen  Beschreibung Ihres Vorhabens (maximal 1 Seite) ist der 31. Mai 2025.

Auch wenn wir Ihre Bewerbung nicht berücksichtigen  können, sind sie herzlich zur Teilnahme an der Tagung eingeladen.

Informationen

Beginn
06.11.2025 - 18:00 Uhr

Ende
08.11.2025 - 15:00 Uhr

Veranstalter
Universität Siegen / Sapienza Universität Rom / Brazil Pontifical Catholic University of Paraná (Brasilien)

E-Mail Veranstalter
michael.bongardt@uni-siegen.de

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