Philosophie der Liebe
Die Liebe ist ein ubiquitärer Bezugs- und Gipfelpunkt unserer Existenz, ein sämtliche Schattierungen des Menschseins begleitendes Phänomen, mit dem erhebende Erfahrungen von Einheit, Vertrauen, Glückseligkeit, reziproker Zuneigung und Sinnhaftigkeit assoziiert sind, aber das auf der Schattenseite und im Modus des Scheiterns auch mit erschütternden Momenten und Spielarten der Trauer, der Enttäuschung, des eifersüchtigen Besitzdenkens, der Verzweiflung und des bestürzenden, unerträglichen Unglücks aufwartet. Die Liebe zu einem anderen Menschen kann in einer ersten Annäherung als der Wille verstanden werden, die Empfindungen und Aktivitäten des eigenen Lebens mit einem besonderen Individuum zu teilen, dabei den eigenen Egoismus zu überwinden, einschneidende Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen, eine vereinigte Sicht auf die Welt zu entwickeln und sich dem geliebten Wesen in dessen Partikularität vorbehaltlos zuzuwenden. Das liebende Gründen seiner selbst in einer anderen Person und das Teilen des Lebens ist ein intrinsisches Gut, das nicht der Befriedigung anderer Güter – wie etwa der eigenen Lust oder des gesellschaftlichen Prestiges – dient. Weit über dieses existenzielle und vorwiegend zwischenmenschlich sich artikulierende Spektrum hinausgehend, hat sich die Liebe der philosophischen Betrachtung seit jeher als eine außerordentlich vielschichtige menschliche Welthaltung gezeigt, deren Multiperspektivität und Bedeutungsreichtum der geplante Sammelband in systematisch und historisch argumentierenden Beiträgen nachgehen möchte.
Erwünscht sind alle Arten von Beiträgen, in denen die Liebe systematisch im Hinblick auf Metaphysik, Ethik, Theologie, Existenzphilosophie und Erkenntnistheorie untersucht oder hinsichtlich ihrer historischen Rolle in antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Diskursen befragt wird. Ebenso begrüßen wir Beiträge, welche in einem autorzentrierten Zugriff die konkrete Bedeutung der Liebe im Denken ausgewählter Philosophinnen und Philosophen oder 3 einflussreicher Weisheitslehrer (etwa Empedokles, Platon, Aristoteles, Jesus von Nazareth, Marc Aurel, Plotin, Augustinus, Thomas von Aquin, Spinoza, Hume, Kant, Goethe, Schelling, Hölderlin, Hegel, Kierkegaard, Nietzsche, Heidegger, Arendt, Weil, Frankfurt; aber auch in kritisch-destruktiver Perspektive auf die ‚romantische Liebe‘ bei Schopenhauer) erhellen.
Für weitere Informationen berücksichtigen Sie bitte die beigefügte PDF-Datei.
Abstracts (max. 500 Wörter) können bis zum 01.06.2025 an die folgenden Mail-Adressen gesendet werden:
jan.kerkmann@philosophie.uni-freiburg.de
moritzpretzsch@uni-kassel.de
Die entsprechenden Rückmeldungen für angenommene Beiträge erfolgen bis zum 15. Juni 2025. Die finalen Fassungen der Beiträge (max. 60.000 Zeichen, inkl. Leerzeichen, Times New Roman, Zeilenabstand 1.5) sollen bis zum 01.12.2025 vorliegen. Der Sammelband wird im Frühjahr 2026 bei einem renommierten deutschen Verlag erscheinen, mit dem ein Vertragsabschluss für den Sommer 2025 vorgesehen ist.
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jan.kerkmann@philosophie.uni-freiburg.de, moritzpretzsch@uni-kassel.de